Mitten in der Nacht um 5 Uhr ging es mit dem Auto nach München, allerdings war der Sonderzug da ja auch schon einige Stunden unterwegs. Gegen Mittag erreichten wir den See im Englischen Garten, sehr schön und nicht nur vom HSV- und FC Bayern-Vorstand bevölkert, sondern auch vom Hamburger Ultra-Pöbel. "Frei"bier war also die Folge. Während wir die herrliche Sonne für einen Spaziergang nutzten, machte sich der Ultra-Pöbel auf dem Weg zur U-Bahn, ging klauen und bekam von der Polizei auf den Kopp. Stoppt endlich die Polizeigewalt!
Recht früh ging es dann auch für uns zum Stadion, wo wir dank Parkschein im riesigen Parklabyrinth unter den Tribünen parken konnten. Kilometer später standen wir am Haupteingang, wo wir noch Eintrittskarten an den Fan bringen mussten bzw. übergeben mussten. Während wir so warteten, kam auch der Ultra-Pöbel samt Polizeieskorte hinein. Interessanterweise wurden die 150 Leute von den Cops direkt hinter der Münchner Kurve platziert, was die Münchner förmlich zu Weißglut brachte. Herrliche Szene! Mehr passiert ist aber nicht.
Nachdem der Berg zum Gästeblock erklommen wurde (so kann man die Gästefans auch mundtot machen...) harrten wir der Dinge. Naja, hat wohl jeder mitbekommen, dass die Dinge eher scheisse liefen. In mir sträubt es sich allerdings dagegen, der jungen Truppe nun Vorwürfe und Pöbeleien an den Kopf zu werfen. Erstens hilft uns das aktuell überhaupt nicht weiter. Zweitens wissen sie wohl selber, dass das zu wenig war. Und drittens fand ich es letztes Jahr schlimmer. Damals war es ganz klar Arbeitsverweigerung, heuter würde ich eher von fehlender Qualität und jugendlicher Unerfahrenheit sprechen! Macht das enttäsuchende Ergebnis aber auch nicht besser.
War die Stimmung während der ersten Halbzeit noch ganz passabel, fand ich sie nach der Pause absolut grauenhaft. Dieses monotone Ultragemurmel, welches ohne Pepp vor sich hin geträllert wurde - mit passendem Getrommel - hat uns fast einfachlafen lassen - und das lag nicht am Spiel! *gähn* Und das "Wer will Stress mit dem HSV" fand ich weder witzig, noch originell - eher Sesamstraße. Aber dazu später noch ein paar Worte...
Recht geknickt trotteten wir nach dem Spiel zum Auto. Das riesen Parkhaus war komischerweise schon fast komplett leer und ruckzuck waren wir auf der Autobahn und in Nürnberg. Hä, Nürnberg? Ja, Nürnberg, hier hatten wir ein Hotel gebucht, denn am nächsten Tag ging es weiter zu einem regionalen HSV-Treffen in Bamberg. Dieses wurde von den Blue Vikings Franken organisiert - dafür vielen Dank vor allem an Georg und seine Familie für die Organisation und die Einladung zum Mittagessen! Uns hat's viel Spaß gemacht und ich hoffe, wir können das beim Spiel in Nürnberg wiederholen!
Durch Stau, über den Osten und diversen Umleitungen ging es teilweise über Kopfsteinpflasterstraßen zurück in die schönste aller Städte. Und nicht mal der Blitzer hat 3 Punkte gebracht, auch ich war zu langsam. München - immer eine Reise wert...